Fledermauswanderung

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Freitag, 7. Juli 2023 / Start um 21 Uhr am alten Rathaus Ober-Mockstadt

Zur diesjährigen Wanderung luden die Naturfreunde Ober-Mockstadt auf die Spuren der Fledermäuse ein.

Am Freitag den 07.07.23 konnte die Vereinsvorsitzende, Christiane Meub, rund 60 Fledermausfreunden, darunter viele Kinder am alten Rathaus in Ober-Mockstadt begrüßen.

Adam Strecker gab als Fledermausexperte eine kurze Einführung und stellte die Besonderheit der ortsansässigen Kolonie des grauen Langohrs heraus.

Großes Aufmerksamkeit erzielte ein 5 g leichtes Exemplar der Zwergfledermaus, dass Adam Strecker in seiner Hand den staunenden Zuschauern, vor allem den vielen Kindern, zeigen konnte.

Erstaunlich, zu welchen Leistungen dieses Tier, so schwer etwa wie ein Stück Würfelzucker, fähig ist. Vor allem, dass die Tiere bis zu 4000 Mücken pro Nacht fressen, erstaunte die Zuhörer und zeugt von der biologischen Bedeutung der Fledertiere im Ökosystem.

Die anschließende Wanderung führte entlang der Jagdgebiete der Fledermäuse bis zur Kirche in Ober-Mockstadt. Bestückt mit Geräten, die die Ultraschalllaute der Fledermaus hörbar machen, konnten insbesondere in der Nähe der Kirche viele Tiere beobachtet werden.

Im Kirchenschiff lebt, wie schon mehrfach berichtet, die größte Wochenstube des Grauen Langohrs in Hessen. Diese Art ist als bedroht auf der Roten Liste des Bundesamtes für Naturschutz gelistet. Seit zwei Jahren wird die Kolonie durch eine Studie des Bundesumweltministeriums begleitet, sodass man einiges über die Verhaltensweise dieser Art in Erfahrung bringen konnte. So wurden einige der kleinen Tiere mit winzigen Sender bestückt, um z.B. ihr Flugverhalten zu studieren. Dabei wurde bestätigt, dass die Tiere sich an Strukturelementen in der Natur, wie Waldränder, Baum- und Heckenreihen orientieren. Auch deshalb und aus vielen weiteren Gründen ist die Biotopvernetzung vom Wald in die Auen, um die sich auch die Naturfreunde bemühen, von großer Bedeutung.

Außerdem stellte sich heraus, dass einige der Tiere Routen bis nach Nidda fliegen, was durchaus auf 25-30 km pro Nacht hinauslaufen kann.

Dem Grauen Langohr war offensichtlich die große Zahl der Besucher suspekt, so dass nur wenige Tiere im Verlauf der Dämmerung beim Ausflug beobachtet werden konnten.

Bei einem kleinen Zwischenstopp an einer Streuobstwiese erklärte Meub die Besonderheit dieses Lebensraums nicht nur für Fledermäuse, sondern auch für die Insekten, deren Schwund nicht nur Auswirkungen für Vögel und Fledermäuse, sondern letzten Endes auch für den Menschen hat. Mit einheimischen Pflanzen im eigenen Garten und kleinen Wildwuchsecken kann jeder einen Beitrag zu mehr Artenvielfalt leisten. Die Vereinsvorsitzende lud alle Anwesenden herzlich zum Apfelfest Ende September ein und freute sich über die Unterstützung des Vereins durch Spenden und neue Mitglieder.

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